Klassentreffen OIb 2008

Paul Tresselt
Paul Tresselt berichtet von seinen Reisen, seinem Beruf und seinen Hobbys
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Klassentreffen OIb 2008

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Klassentreffen der OIb von 1963 zum 45jährigen Abitur am 29.2.2008
Wie schnell sind doch 5 Jahre vorbei! Beim letzten Klassentreffen 2003 hatten wir uns geschworen, nicht mehr so lange bis zum nächsten Klassentreffen zu warten. Aber ein Treffen jedes Jahr zu veranstalten, schafften wir dann   doch nicht. Es traf auch nicht die Zustimmung aller, das Angebot der OIa anzunehmen, die sich jedes Jahr am Freitag nach Aschermittwoch im Voigthaus am Münsterplatz trifft. Wir sollten dazu kommen und würden ja noch andere aus der Parallelklasse trteffen. 2004 probierten wir es einmal, aber es kamen nur 4 aus unserer Klasse, die sich dann auch nur unter dem lauten Getöse der Nachbartische und dem Qualm der Bierstube unterhalten konnten. Das war nicht das Richtige und   so verzichteten wir auf weitere Zusammenkünfte und blieben bei unserem 5-Jahres-Rhythmus und einer individuellen Zusammenkunft für unsere ehemalige Klasse.
In der Zwischenzeit waren jedoch einige Ereignisse eingetreten, die wir nicht erwartet hatten. Es begann mit dem Tod von Hanstheo am Zehnhoff, der überraschend am 2. März 2005 im Alter von 62 Jahren starb.  Nach seiner Beerdigung hatte ich nur ein Fax von seinem Bruder Albert an Wolfgang Kreutzer bekommen, der an der Beerdigung teilgenommen hatte. Hanstheo hatte 27 Jahre lang die Realschule am Erlenweg in Bad Marienberg geleitet und war dann an einem Krebsleiden gestorben. Die Schule hat das sehr getroffen, denn er war sehr beliebt bei den Schülerinnen und Schülern wegen seiner einfühlsamen und freundlichen Art, die wir ja auch aus unserer gemeinsamen Schulzeit am Quirinusgymnasium kannten. In gleicher Weise waren die Eltern zutiefst erschüttert, die seinen Humor und seine menschliche Halltung sehr geschätzt hatten.
Das zweite traurige Ereignis war der Tod von unserem ehemaligen Klassenlehrer Alexander Spanke, der ein Jahr später starb.
Im Juni wäre er 81 Jahre alt geworden.
Es war eine große Beerdigung und zusammen mit Wolfgang Kreutzer und Viktor Pilarczyk habe ich ihn auf seinem letzten Weg zur Ruhestätte begleitet. Viele ehemalige Kollegen des Quirinusgymnasiums standen am Grab. Frau Spanke konnte sich noch gut an uns erinnern, denn er hatte zu Hause öfter unsere Namen erwähnt.
Für das Treffen zum 45. Jahrestag   unseres Abiturs schlug ich wieder den Keller des Restaurants "An de   Poz" am Neusser Obertor vor.
Das Restaurant hatte uns beim letzten Mal gut gefallen und der Gewölbekeller spiegelte auch irgendwie das alte Neuss wider, das wir alle noch aus unserer Schulzeit in Erinnerung hatten. In den Monaten davor hatte ich alle angeschrieben und versucht, ein Treffen zu unserem Jahrestag am 22. Februar zu arrasngieren. Allerdings musste ich den Termin zweimal umlegen, da doch nicht alle am   22.2. 2008 kommen konnten, was zur Folge hatte, dass wir den schönen   Gewölberaum nicht für uns allein hatten, sondern mit einem langen Tisch   vorlieb nehmen mussten..

13 Ehemalige waren erschienen, Frank de Reus und Viktor Pilarczyk hatten leider ihr Kommen abgesagt.
Dafür gab es dann drei große Überraschungen. Die erste Überraschung war Peter   Wunderlich.
Er hatte uns vor zwei Jahren durch unseren Bericht im Internet gefunden,   nachdem unsere Suche damals erfolglos geblieben war. Er war schon ein   paar Tage vorher aus der Schweiz angereist, um die Stadt Neuss   wiederzusehen und die Museuminsel Hombroich zu besuchen.

Voller Begeisterung über die vielen Veränderungen, die sich in den   letzten 45 Jahren in Neuss und Umgebung ergeben hatten, fotografierte er   alles, was ihm vor die Linse seiner Digitalcamera kam.
Mit der gleichen Begeisterung wurde er denn   auch empfangen, wenn er dann von den Ankommenden endlich erkannt wurde. Auch er war Arzt geworden und betrieb eine Praxis in dem italienisch sprechenden Teil der Schweiz. Er war inzwischen Schweizer Staatsbürger und daher war es auch kein Wunder, dass wir ihn  nicht gefunden hatten.

Solch eine Alt-Herren-Runde ist   schon ganz lustig, wenn auch der Zeigefinger von Wolfgang Kreutzer   sich immer noch wie in alten Zeiten zu Wort meldete.

Die zweite Überraschung war Rudi   Schröter, der vor 5 Jahren nicht kommen wollte, diesmal aber doch große   Lust verspürte, sich über die alten Zeiten zu unterhalten und die alten   Klassenkameraden wiederzusehen.  Auch er war in der Zwischenzeit pensioniert, hatte sich aber wenig   verändert. Seinem blendenden Aussehen nach hatten ihn die 40 Jahre als   Gefängnislehrer kaum strapaziert, denn fast alle erkannten ihn auf   Anhieb.

Auch Walter Meskat, der gerade hier im Gespräch mit ihm ist, hatte wenig   Sorgenfalten und seine blühende Farbe behalten.
Die dritte Überraschung war Heribert Meurer, der als Pastor noch spät nach einer Pfarrgemeinderatssitzung aus Köln angereist kam. Vergeblich suchten wir alle "den Lang" in ihm wiederzuentdecken, der er damals gewesen war. Schließlich hatte er zu Schülerzeiten die meisten von uns um Kopflänge überragt.
Aber die Jahre in den Kirchengemeinden mit allen möglichen erdrückenden Sorgen hatten wahrscheinlich auch bei ihm ihre Spuren hinterlassen: Irgendwie schien er uns kleiner geworden zu sein. Auch er erwog, seine Arbeit in der Gemeinde demnächst aufzugeben, weil er sonst vier Pfarreien gleichzeitig übernehmen müsste.

Dennoch waren wir alle erstaunt, mit welcher   erfrischenden Fröhlichkeit und Gelassenheit er von seiner Arbeit und   seinen Erlebnissen berichtete.
Es wurde viel erzählt an   diesem Abend, wobei man doch feststellen musste, dass das Leben gewaltig   und schnell fortgeschritten war. Auch die Rauchgewohnheiten hatten sich   geändert.

Bei Michael Peter vermissten wir alle die 5 dicken   Zigarren, die er sich beim letzten Treffen noch für den Abend reserviert   hatte.

Die meisten waren vor kurzem   pensioniert oder bereiteten sich gerade in diesem Jahr auf die   Pensionierung vor.
Theo Schwakenberg hatte seine Zeit als Rektor an einer Grundschule im   Münsterland beendet und genoss sichtlich seine neue Mußezeit als   Ruhestandsbeamter.
Hermann-Josef Heyers und Peter Wunderlich als Internisten hatten ganz   unterschiedliche Interessen für das nun auf sie zukommende   Rentnerdasein. Während der eine die Eröffnung einer Privatpraxis ins   Auge fasste, freute sich der andere nun auf die neue Freizeit, die er   mit Kunsthandel, Malen und Fotografieren ausfüllen wollte.


Hans Dieter Schmitz berichtete immer noch begeistert   von seiner Schule und würde gern noch einige Jahre weitermachen.
Rolf-Peter Habbig hingegen war schon   voll im Abiturstress. Schließlich musste das Zentralabitur   vorbereitet werden, bei dem es im vorigen Jahr solche Pannen gegeben   hatte. Dieses Mal sollte alles besser gehen. Aber das kostet   natürlich einige Vorbereitungen, wenn man in der Oberstufe engagiert   ist. Auch er war übrigens mit seiner Camera ins digitale   Photozeitalter gewechselt.

Digitalcameras haben natürlich riesige Vorteile, denn   man kann die Ergebnisse sofort nach der Aufnahme auf dem Display   bewundern. Da musste selbst Axel Jens schmunzeln, als ich ihm sein honoriges Lächeln auf dem Monitor zeigte. Axel ging es im   Übrigen auch gut, denn er dachte noch gar nicht so richtig ans   Aufhören, obwohl er die Altersgrenze erreicht hatte. Aber   anscheinend wollte er sich noch gar nicht von seinen liebgewordenen   Gewohnheiten als Richter am Verwaltungsgericht  trennen.

Heiner Grube war sogar noch so fit, dass er   nebenamtlich nach seiner Pensionierung noch einige Stunden Latein an   einem Gymnasium in Norddeutschland unterrichtete, wohin es ihn nach   seinem Abschied von Berlin gezogen hatte.
Auf dem Bild links schaut er völlig erstaunt in die alte Schülerzeitung   von 1963 und traut seinen Augen nicht, wie wir alle damals ausgesehen   haben. "Ja, das bist Du", sagt Martin-Walter Ruf neben ihm, der als der   jüngste von uns allen gut lachen hat. Er ist nämlich noch nicht   pensioniert und deswegen an der Uni in Kaiserslautern noch voll im   Einsatz.


Wolfgang Kreutzer hatte es richtig   gemacht. Er hatte vor 3 Jahren seine Zahnarztpraxis aufgegeben und sich   etwas mehr dem Golfspielen gewidmet. So konnte er sehr gelassen allen   zuhören, die sich Gedanken über ihren dritten Lebensabschnitt machten   und ihnen raten, es ihm nachzumachen.
Aber so einfach war das gar nicht, denn alle hatten irgendwelche   Probleme und mussten auch irgendwie an die Höhen und Tiefen denken, die   das Leben von ihnen als Tribut gefordert hatte.
Und so drehten sich halt auch viele Gespräche um die alten Zeiten und   gemeinsamen Erinnerungen. Hier einige Schnappschüsse davon:
Zu fortgeschrittener Stunde lasen wir uns noch die Texte aus der Bierzeitung vom Abitur vor und mussten oft lachen. Die Erinnerungen kamen langsam wieder, aber die Sitzordnung in unserem letzten Klassenraum bekamen wir doch nicht mehr zusammen.

Wir rätselten hin und her - und korrigierten vieles, denn jeder hatte eine andere Erinnerung an unseren Klassenraum von 1963. Vor allem tauchten dann die Namen derer auf, die heute nicht mehr dabei sein konnten: Alfred Merges, der kurz nach dem Abitur einen tödlichen Unfall erlitten hatte, Winfried Garthoff und Gert Trube, die beide in den letzten Jahren an Krebs gestorben waren. Und nun hatte der Krebs auch Hanstheo am Zehnhoff geholt. Aber vielleicht fällt dem einen oder anderen noch etwas ein und wir können mit Hilfe der Korrekturen einen Sitzplan der damaligen Klasse rekonstruieren. Das wäre toll! Wer also eine Idee hat, der schreibe mir eine Mail mit einem Korrekturvorschlag!
Beim Verabschieden drückten wir uns dann die Hände   und die Daumen, dass wir uns alle beim nächsten Treffen zum 50jährigen   Abitur gesund wiedersehen würden und beschlossen, dass wir uns dann zu   diesem denkwürdigen Ereignis etwas Besonderes einfallen lassen   müssten...
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