Reisebericht
Malta: 8 Tage Kultur und Erholung mit BigXtra
Das Programm mit dem frisch renovierten
Labranda Riviera Resort Hotel in Malta war hervorragend. Als ich meiner Frau
den Prospekt über die achttägige Leserreise nach Malta für 199 Euro von der
Zeitschrift "Kochen und Genießen" zeigte, war sie direkt begeistert, denn
der Spaß sollte regulär 199 € pro Person kosten und mit einer
Linienmaschine der Malta Air erfolgen. Das hörte sich alles sehr gut an.
Aber wie das mit den Sonderangeboten so ist, bezog sich der Preis nur auf
den Januar 2018. Wir wollten aber schöneres Wetter haben und wählten deshalb
den letzten verfügbaren Monat, den März 2018. Das ergab einen Saisonzuschlag
von 180 € und das "Exklusivpaket Genuss und Kultur" mit der Halbpension und
2 Ausflügen schlug mit 199 € zu Buche. So wurden dann 654 Euro daraus.
Auf dem nebenstehenden Bild sind die Orte
zu sehen, die bei den Ausflügen angefahren werden, die das Guest
Relation Team der Firma Meeting Point anfährt. Das ist das Management
System, das die Labranda Hotels der FTI Gruppe verwaltet.
Da die meisten sehenswerten Orte von Malta und auch die Insel Gozo
berücksichtigt werden, haben wir uns für diese Reise entschieden.
Nachdem wir im Internet recherchiert und gelesen hatten, dass die Zimmer
zur Landseite nicht so erstrebenswert waren, buchten wir noch die Meerseite
hinzu, sodass alles zusammen dann auf 654,48 € kam. Die Buchung bei BigXtra Touristik, die zur FTI-Gruppe gehört, ging problemlos und das
Einzige, das uns nicht gefiel, war der frühe Rückflug von Malta nach
Düsseldorf um 06:10 Uhr. Das löste sich aber dann auf, als eine
Flugänderung erfolgte und sich der Abflug auf 14:10 Uhr verschob.
Die Grafik stammt aus dem Reise-Prospekt der Zeitschrift
"Kochen und Genießen"
Mittwoch, 21.3.2018
Der
Frühlingsanfang in Düsseldorf beginnt mit -5°C am Morgen, als wir um
07:30 Uhr zum Flughafen fahren. Obwohl die Angestellten des ÖPV streiken
und dadurch die Straßen voller Autos sind, kommen wir mit unserem
cleveren Taxifahrer gut durch und die lange Warteschlange am Schalter
138 der Air Malta ist in 20 Minuten abgearbeitet. Wir haben online
eingecheckt, was zumindest den Vorteil der Sitzplatzwahl hat. Der Airbus
320 ist voll mit 180 Passagieren, wovon BigXtra 30 Plätze gebucht hat.
Nach ruhigem 2 1/2 Stunden - Flug landen
wir um 12:45 Uhr in Malta, wo es 17°C sind, aber als wir die Gangway
hinunter steigen und uns ein kräftiger Wind entgegen bläst, erscheint
uns das viel kühler.
Es dauert eine ganze Weile, bis unser Gepäck kommt. In der Ankunftshalle
stehen mehrere Reiseleiter und sammeln mit hoch erhobenen Schildern ihre
Gruppen ein. Auch wir melden uns bei der Dame mit dem FTI-Schild, die
uns in ihrer Liste entdeckt, einen Umschlag mit Informationen in die
Hand drückt und uns dem Bus 4 vor dem Flughafen zuweist.
Da stehen viele Busse und wir begreifen, was für ein Tourismusbetrieb
hier herrscht. Mit unserer Maschine sind nämlich noch Flugzeuge aus
Frankfurt, Wien und Barcelona gelandet.
Unser Hotel liegt ganz im Norden der Insel und während der Fahrt
studieren wir die Hinweise und das Ausflugsprogramm. Dazu soll um 16:00
Uhr im Hotel eine Erstinformation stattfinden.
Sehr schnell nach der Abfahrt vom Flughafen sehen wir den dichten
Verkehr und die Autoschlange, die sich aber glücklicherweise in die
andere Richtung bewegt. Die meisten Autos sind klein, aber auch Malta
hat damit zu kämpfen, dass es mehr Autos als Einwohner hat. Es herrscht
Linksverkehr und der Bus schlängelt sich durch die engen Straßen der
Ortschaften.
Der Blick aus dem Fenster ist enttäuschend, denn wir sehen eine karge
Landschaft mit steinigen Feldern und alten Häusern, die oft verfallen
und mit einem weiß-braunen Staub bedeckt sind. Die Straßen sind sauber,
aber wegen des Kalksandsteins hat alles einen nordafrikanischen
Wüstentouch. Auf den Feldern wächst zwischen den aufgehäuften
Steinmauern Gemüse und dazwischen blühen überall gelbe
Kronen-Wucherblumen.
Auch die tollen
Badebuchten, an denen wir vorbeifahren, sehen nicht besonders
einladend aus.
Die Bucht von Mellieha
Nach 50 Minuten Fahrt laden wir noch
einige Gäste am Nachbarhotel Ramla Bay Resort aus und stehen kurz
darauf in der Lobby des Labranda Riviera Resorts. Unsere Pässe
werden kopiert, wir füllen ein Formular aus und legen unsere
Kreditkarte für die Getränkeabbuchung vor. Sofort wird ein
Sicherheitsbetrag von 100 € vom Konto abgebucht. Wir bekommen Zimmer
331 im 3. Stock und unsere Freunde 408 im 4. Stock.
Der gebuchte Meerblick ist auch
vorhanden, wenn er auch vorrangig über die beiden Außenpools auf das
Nachbarhotel Ramla Bay Resort fällt. Ein Pool ist leer und
renovierungsbedürftig, aber es ist auch noch nichts los wegen des kühlen
Wetters. Jedenfalls zeigt die Menge der aufgebauten Liegestühle,
dass viel Betrieb erwartet wird. Das Hotel mit seinen 353 Zimmern
ist jedenfalls komplett ausgebucht.
Mit unserem Zimmer sind wir zufrieden. Es hat einen
4-Sterne-Standard - wenn auch mit einfachem Mobiliar. Aber die
Dusche ist groß und komfortabel, eine Minibar ist vorhanden und an
den Wänden sind viele Steckdosen für deutsche und englische Stecker.
Neben dem Nachttisch befindet sich sogar eine USB-Ladestation mit
blauer Leuchtdiode, die als Nachtlicht fungiert. Der 37 Zoll
Fernseher wird über Satellit mit 107 Kanälen versorgt, darunter auch
mit ZDF und Eurosport. Für unsere Garderobe ist wenig Platz
vorhanden, aber wir bleiben ja auch nur eine Woche, da kann man
einiges im Koffer lassen. Wer sich für das Hotel interessiert, der
kann meine ausführliche Bewertung bei
Holidaycheck und beim
Tripadvisor lesen.
Zur
Informationsveranstaltung um 16:00 Uhr sitzen 62 Gäste in dem
Meeting Room und Sabine von der Gästebetreuung möchte möglichst
allen die 5 Ausflüge verkaufen, die sie im Programm hat. Dazu
erklärt sie zunächst einige Besonderheiten der Insel und macht
wohlweislich darauf aufmerksam, dass der öffentliche Busverkehr
nicht ganz unproblematisch ist, man mit vielen Verspätungen rechnen
muss und die Busfahrpläne sehr kompliziert sind. In ähnlicher Weise
macht sie den Hop-on - Hop-off - Bus madig, denn sie habe bisher
noch von keinem einzigen Gast eine positive Bewertung darüber
bekommen.
Da wir bereits zu Hause das Genuss-Paket mit Halbpension und zwei
Ausflügen gebucht haben, warten wir erst einmal ab, denn der erste
Ausflug "Geheimnisvolles Malta" soll schon morgen Nachmittag
stattfinden. Dann werden wir mehr wissen und können uns immer noch
entscheiden.
Anschließend machen wir noch einen
Spaziergang, um die Umgebung des Hotels zu erkunden. Die
wunderschöne Bucht mit dem tollen Strand, die im Reisekatalog
beschrieben ist, entpuppt sich als leichte Katastrophe. Es ist
nämlich weder Sand vorhanden noch eine schöne Bucht.
Der Weg neben dem Hotel zum Strand
Der hoteleigene Strand "Hola Beach"
Zum Abendessen sind kurz nach
Öffnung des Restaurants um 18:30 Uhr fast alle Tische schon besetzt.
Wir sind erstaunt über den Massenbetrieb, aber bei einem voll
belegten Hotel muss man damit rechnen. Das Büffet
ist ganz ordentlich und für jeden ist etwas dabei. Wir trinken Bier
und der Service ist freundlich. Alles muss aber auf einem Block mit
zwei Durchschriften bestellt und unterschrieben werden. Anschließend
gehen die Kellner zur Bar und dann zur Kasse. Sehr umständlich -
offensichtlich sind hier moderne Bestellmethoden noch nicht
angekommen.
Am Abend schauen wir uns noch einen Krimi an und bekommen prompt
Beschwerden über die Lautstärke vom Nachbarzimmer, das lediglich
durch eine Verbindungstür von uns getrennt ist. Das ist
verständlich.
Donnerstag, 22.3. 2018
Der Himmel ist bedeckt, als wir
beim Frühstück sitzen und es fängt an zu tröpfeln, als wir uns auf
den Weg zur Bushaltestelle machen.
Die Bushaltestellen sind überall sehr komfortabel
ausgeschildert.
Die
Haltestelle ist nur 100 m vom Hotel entfernt und von einem
schwierigen Busfahrplan kann keine Rede sein, denn die Buslinien
sind genau mit Nummer und Endpunkt angegeben. Außerdem hängt ein
Fahrplan mit den Abfahrtszeiten darunter. Die Tickets kosten 1,50 €
und gelten 2 Stunden - egal, wohin man fährt. Da es aber zu regnen
anfängt und sehr ungemütlich ist, flüchten wir uns ins Hotel und
schreiben erst einmal Postkarten. Die gibt es nämlich samt
Briefmarken in dem kleinen Souvenirshop in der ersten Etage. Dort
kaufen wir auch eine große Flasche Wasser, denn das Leitungswasser
in Malta schmeckt nicht besonders gut, weil es aus
Meerwasser-Entsalzungsanlagen kommt. In der Lobby befindet sich
sogar ein offizieller roter Briefkasten - das ist praktisch.
Am
Nachmittag starten wir zu unserer Rundfahrt "Geheimnisvolles Malta",
die wir schon zu Hause zusammen mit dem Paket für die Halbpension
gebucht hatten. Es ist eine Gruppe von 35 Leuten, die im Bus sitzt.
Begleitet werden wir von einer deutschen Reiseleiterin, die schon seit
17 Jahren in Malta wohnt. An den Buskett Gardens steigen wir
aus.
Das
ist der einzige noch vorhandene kleine Wald auf Malta und deshalb
auch ein Nistgebiet für viele Vogelarten. Im Mittelalter wurde der
Wald hauptsächlich zur Jagd benutzt, weil auch ein Bach
hindurchfließt und dadurch Wild angezogen wurde. Später hat man zur
Bewässerung Kanäle benutzt, wie sie auf dem oberen linken Bild auch
noch neben den Wegen zu sehen sind. Heute fahren viele Einwohner
Maltas am Sonntag mit ihren Familien hierhin, weil es ein schattiges
Erholungsplätzchen darstellt. Auf dem Hügel befindet sich der
Verdala-Palast, der von einem Großmeister der Johanniter in Form
einer Burg errichtet wurde. Man kann ihn auf dem oberen rechten Bild
erkennen. Heute ist es die offizielle Sommerresidenz des
Staatspräsidenten und wird für Bälle und Empfänge benutzt.
Besichtigen kann man ihn nicht.
Witzig sind natürlich die Schilder in maltesischer Sprache. Die
Sprache ist tatsächlich eine der Amtssprachen in der Europäischen
Union und hat sich aus einem nordafrikanischen arabischen Dialekt
entwickelt. Später hatte die sizilianische Sprache großen Einfluss
und danach die französische Sprache durch die Johanniter. Im Laufe
der Zeit kamen Wörter aus anderen Sprachen hinzu und nachdem
Napoleon besiegt war und die Engländer Malta besetzt hielten, kam
die englische Sprache hinzu und die Engländer kümmerten sich um die
Schreibweise des Dialektes und verwendeten lateinische Buchstaben
dazu. Deshalb werden die Buchstaben ganz anders ausgesprochen als
wir als Deutsche das gewöhnt sind.
Ein Stück weiter an der Küste halten
wir an den Dingli-Klippen. Das ist die höchste Erhebung der
Insel und hier geht es ziemlich steil hinunter zum Meer.
Zur Landseite hin kann man bis zum
Verdala Palast in der Ferne blicken. Die Wagenspuren im Kalkstein
auf dem rechten Bild sollen angeblich aus der Bronzezeit stammen.
Das weiß aber keiner. Die Reiseleiterin erklärt uns, dass deshalb
dieser Ausflug die Überschrift "Geheimnisvolles Malta" bekommen hat.
Auf der Rückfahrt machen wir in
Mosta halt, um die berühmte Rotunda Santa Maria Assunta zu
besuchen.
Die Kirche ist ein prächtiger Bau und
viele freiwillige Helfer sind gerade dabei, sie innenund außen für die
Karfreitagsprozession vorzubereiten. Mehrere Besuchergruppen
und Schulklassen sind gerade hier, sodass ein Raunen und Gemurmel
das gesamte Gewölbe erfüllt. Unsere Reiseleiterin erklärt sehr
ausführlich die Besonderheiten der Kirche. Die große Kuppel ist mit
36 m Innendurchmesser die viertgrößte Kuppel Europas und 1400
Gläubige passen in die Kirche. Von besonderer Bedeutung sind das Altarbild
und die Marienstatue, die am Fest Mariä Himmelfahrt in einer
Prozession durch die Stadt getragen werden. Dazu gibt es eine
Geschichte, die für viele Malteser und Einwohner Mostas als Wunder
gilt: Bei einem deutschen Luftangriff im Jahre 1942 während des 2.
Weltkrieges fiel eine Bombe durch die Kuppel, als gerade ein
Gottesdienst stattfand. Die Bombe explodierte aber nicht, sodass
keiner verletzt wurde. Eine Kopie der Bombe ist im Nebenraum der
Kirche zu sehen.
Gegenüber
der Kirche spazieren wir durch die schmalen Altstadtgassen mit den
winzigen Läden, aber besonders interessant ist nicht.
Nach
unserer Rückkehr im Hotel ist das Büffet am Abend schon entspannter
als gestern, weil wir inzwischen wissen, dass man sich nicht an
einen Tisch setzen darf, über dem sich die Klimaanlage befindet, denn
die bläst ständig kalte Luft nach unten, sodass man glaubt, man
sitze im Durchzug. Alles ist schmackhaft, aber der Service hat zu
kämpfen, weil alles sehr umständlich bestellt und abgerechnet werden
muss.
Freitag,
23.3. 2018
Um 9:30
starten wir zu unserem Besichtigungstrip von Valletta auf eigene
Faust. Es ist 12 °C und ziemlich windig. Wir haben uns warm
angezogen und nehmen den Schirm mit. Die Buslinie Nr. 41 kommt
ziemlich pünktlich von der Fähre und hält bei uns am Kreisverkehr.
Wir lösen ein Ticket für 1,50 € und setzen uns ans Fenster, weil der
Bus noch fast leer ist. Mitgenommen haben wir unseren Reiseführer
von Markus Bingel "Inseltrip Malta" aus dem Reise Know How Verlag.
Der ist nämlich prima, weil er von 2018 ist, nicht so dick ist und eine
prima Faltkarte der Inseln Malta und Gozo wie auch detaillierte
Stadtpläne von Valletta, Mdina und Victoria enthält. Außerdem ist
auch ein hervorragender Busfahrplan für die Inseln dabei, sodass wir
gut gerüstet für unsere Ausflüge sind und keinen Reiseführer
brauchen.
Die Fahrt mit dem Bus ist total unkompliziert, weil die Haltestellen
in einer Leuchtschrift angezeigt werden und man auf diese
Weise genau orientiert ist, welche Haltestelle als nächste
angefahren wird. Es erfolgt im Übrigen auch eine Ansage in
maltesischer und englischer Sprache. Ganz hilfreich ist es natürlich, wenn man auf dem Smartphone eine App wie z.B. Maps Me
installiert hat, die mit den
GPS-Daten genau anzeigt, wo man sich befindet. Den Busfahrplan gibt
es im Touristenbüro, man kann ihn aber auch direkt bei
Malta
Public Transport herunterladen. Auf den ersten Blick sieht der Plan
kompliziert aus, aber da an jeder farbigen Linie die entsprechende
Nummer verzeichnet ist, kann man im Ziel nachprüfen, ob diese Nummer
auch dort ankommt. Andernfalls muss man umsteigen.
Wir fahren bis zur Endstation, das ist
das Bus Terminal vor dem Eingang zur Altstadt. Von den hohen Mauern
der Festung sind wir stark beeindruckt. Valletta ist die einzige
Stadt, die komplett von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Es muss kräftig geregnet haben, denn
die Straßen sind nass und wegen des kalten Windes ist unser
Spaziergang nicht gerade gemütlich.
Überall stehen Skulpturen aus weißem
Plastik, die als Beitrag zur diesjährigen Kulturhauptstadt Europas
gestaltet wurden. Sie gehören zur Straßenkunst, bei der allgemeine
Sprichwörter in Kunst umgewandelt werden sollen. An der Seite zum
Großmeisterpalast steht zum Beispiel eine Gruppe mit aufgebrochenen
Eiern, Küken und der Inschrift: "Don't count your chickens before
they hatch", also "Zähle die Küken nicht bevor sie geschlüpft sind".
Das bedeutet im deutschen Sprichwortschatz, man solle den Tag nicht
vor dem Abend loben.
Die Straßen sind eng und steil in Valletta
Danach machen wir einen Rundgang nach
dem Vorschlag unseres Reiseführers aus dem Know How Verlag. Aber das
Wetter macht uns erst einmal einen Strich durch die Rechnung, denn
schon beim Gang über die Brücke, die über den Burggraben führt,
fängt es an zu regnen. Wir stellen uns am Parlamentsgebäude
unter und warten, bis die Regenwolken verzogen sind. Der Rundgang
soll die Highlights der Stadt umfassen: das Nationalmuseum der
Archäologie, die St. John´s Kathedrale, den Großmeisterpalast, Fort
St. Elmo und die Barrakka Gärten.
Unser geplanter Rundgang durch Valletta
Wegen des kühlen und windigen Wetters
ist auf den Straßen nicht so viel los; die Straßencafés sind leer
und es sind auch nicht so viele Touristen unterwegs.
Kreuzfahrtschiffe sind auch keine da, weil die Saison noch nicht
begonnen hat.
Das Nationalmuseum ist geschlossen und
das Teatro Manoel wegen Renovierung auch. Deshalb spazieren wir an
der Außenmauer entlang, blicken auf den Hafen und die neuen Fassaden
auf der anderen Seite und gelangen zum Fort Elmo, was aber
schließlich wegen des einsetzenden Regens für eine Besichtigung wegfällt.
Nachdem es kurz aufgehört hat, verzichten wir auf die Barakka
Gardens, eilen schnell zum
Großmeisterpalast und besichtigen ihn mit einem Audioführer. Der ist
sehr instruktiv und führt uns durch die Gänge und Säle mit vielen
Gobelins, Gemälden, Waffen und Rüstungen. Leider sind heute nur 3
Säle geöffnet.
Wir sind erstaunt, wie schwer die
Rüstungen sind, die wir im Waffenmuseum bewundern. Wir können uns
gar nicht vorstellen, dass damit die Ritter riskiert haben, so
schwerfällig in den Kreuzzug zu ziehen, zumal die türkischen Waffen,
die dabei erbeutet wurden, viel eleganter und leichter sind.
Eine Kaffeepause möchten wir in der als Delikatess-Center umgebauten
alten Markthalle machen, aber trotz der tollen Angebote ist es uns
zu kühl und zugig darin, sodass wir uns in ein kleines Café hinter
einem Friseur verkriechen. Anschließend besuchen wir die St.John´s
Cathedral und erhalten wieder einen sehr guten Audioführer, der uns
die Pracht dieser Kirche vor Augen führt und die Ritterorden zu
verstehen hilft.
Wir sind überwältigt von der kostbaren
Innenausstattung und den Seitenschiffen, die die einzelnen
Landsmannschaften gestaltet und finanziert haben. Man bekommt einen
Eindruck von der Macht und dem ungeheuren Reichtum der Ritterorden.
Das zeigt auch die Geschichte des Malers Caravaggio, der das
berühmte Bild "Enthauptung Johannes des Täufers" geschaffen hat, das
im Oratorium der Kathedrale hängt.
Wenn das Wetter besser gewesen wäre,
hätten wir uns bestimmt noch mehr angeschaut, aber am Nachmittag
waren wir froh, dass wir wieder im Bus Nr. 42 saßen und in unser
Hotel zurückfuhren, während der Regen auf die Fensterscheiben
klatschte. Wir nehmen uns vor, Valletta noch einmal zu besuchen,
wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.
Samstag, 24.3. 2018
Es ist bewölkt mit ein paar blauen
Stellen am Himmel, als wir kurz nach 7 Uhr aufstehen. Wir haben für
20 Euro den Hop on - Hop off Bus bei Herbert aus Regensburg
gebucht, der jeden Morgen vor dem Hotel steht und Touren von der Firma
Supreme Travel anbietet. Das hat nämlich den Vorteil, dass wir mit
einem Zubringerbus kostenlos zur Abfahrtsstelle des Busses in Sliema
gefahren werden. Auf der Fahrt dorthin kommen wir an den Stränden
vorbei, die von der Malta-Touristik so angepriesen werden. Die sind
jetzt im März noch nicht voll im Betrieb, obwohl vielfach
Sonnenschirme und Liegestühle aufgestellt sind. begeistert sind wir
nicht von der Mellieha Bay. Dahinter liegt St. Paul´s
Bay, danach folgt die kilometerlange Strandpromenade, die von der
St. George´s Bay bis nach Sliema reicht. Manche Strände sind mit
Sand aufgeschüttet, aber attraktiv sind sie nicht. Schöner ist es da
schon, über die Strandpromenade zu spazieren und in einem der vielen
Cafés sitzen und über die Bucht zu schauen. Dieser Bereich ist
jedenfalls das touristische Zentrum der Insel und mit Hotels und
Ferienwohnungen vollgebaut.
Hier eine kleine Zusammenstellung dieser Buchten:
Yachthafen in Sliema
Der Ghadira Beach in der Mellieha Bay
Viele Restaurants in der St. Julian´sBay
Der Strand von der St. George´s Bay
Die St. Paul´s Bay
.
Yachthafen in Sliema
In Sliema steigen wir in den Hop on -
Bus der Blauen Linie. Wir bekommen Kopfhörer für den Audioguide und
stellen ihn am Sitz auf Kanal 5 ein, der die Erklärung auf deutsch
abspielt.
Das Wetter ist eigentlich ganz gut, aber es weht ein kalter Wind,
sodass ich es nur bis Valletta auf der oberen Plattform aushalte.
Danach verziehe ich mich nach unten, weil wir ja doch erst einmal
nach Mdina wollen.
Auf der Karte von der Firma Supreme
Travel (Malta-Sightseeing) kann man die Fahrtrichtung der Nord-Tour
(blau) und der Süd-Tour (rot) gut erkennen. Der Ausgangspunkt ist
jeweils Sliema. Auf der Fahrt durch das Inselinnere sieht man schon
von weitem den Hügel mit der Doppelstadt Mdina und Rabat.
Der Name Mdina kommt aus dem
Arabischen und bedeutet "mit Mauern umgebene Stadt"; der Name Rabat
ist ebenfalls arabisch und bedeutet " befestigte Siedlung". Den
strategisch wichtigen Hügel, von dem man das Land sehr gut
überblicken kann, hatten schon die Römer erkannt und dort die erste
Burganlage gebaut. Als die Araber später auf der Insel herrschten,
verkleinerten sie die Anlage und bauten höhere Mauern, um sie besser
verteidigen zu können. So entstand Mdina, die spätere Hauptstadt der
Insel. Rabat blieb als Vorstadt bestehen.
Heute ist es eine Ministadt, weil kaum mehr als 200 Menschen darin
wohnen. Es gibt nur ein einziges Boutique - Hotel und wenige Restaurants.
Deshalb ist Mdina auch nur eine Sehenswürdigkeit für Tagestouristen,
abends ist die Stadt völlig still.
Die Bushaltestelle liegt nicht weit von der Brücke über den
Burggraben entfernt, sodass wir mit wenigen Schritten am Tor sind,
das schon als Filmkulisse zu "Game of Thrones" diente.
In unserem Reiseführer aus dem Know
How Verlag ist ein Vorschlag für einen Rundgang durch Medina
enthalten, dem
wir folgen und durch die engen Gassen spazieren. Die sind wirklich
eng; trotzdem passen kleine Autos und die Kutschen mit Touristen
hindurch.
Direkt hinter dem Tor rechts liegt das
Mdina Dungeons Museum, das für die interessant ist, die sich alte
Folterwerkzeuge anschauen wollen. Wir überschlagen es und versorgen
uns gegenüber dem Nationalmuseum im Touristenbüro mit Informationen.
Zum Besuch der Kathedrale und dem dazu
gehörigen Museum lösen wir ein Kombiticket und bekommen ein
Faltblatt in deutscher Sprache, das dort ausliegt. Im
Kathedralmuseum sind wertvolle silberne und goldene Monstranzen,
Kelche und sakrileges Zubehör ausgestellt. Viele kostbare alte
Zeugnisse aus der historischen Vergangenheit sind hier aufbewahrt,
auch päpstliche Bullen aus der Inquisition, die manchem das Leben
kosteten. Interessant sind die Stammbäume der Großmeister und
Gemälde aus der gegenüberliegenden Kirche.
Päpstliche Bulle
Hier einige weitere Bilder:
Außenansicht der Kathedrale von Mdina
Die Mauer von Mdina mit dem tiefen Burggraben
Im Burggraben wurde ein Spazierweg angelegt
Man hat einen tollen Rundblick vom Aussichtspunkt am Bastion Square
Auf dem Platz vor dem Vilhena Palast mit dem Nationalmuseum
.
Außenansicht der Kathedrale von Mdina
Am Nebeneingang der Kathedrale stehen
Übertragungswagen des Fernsehens und beim Betreten erkennen wir
sogleich den Grund: Heute Abend findet hier ein Konzert statt und
deshalb sind schon vier Kameras installiert und eine spektakuläre
Beleuchtung eingeschaltet. Das
sieht toll aus und hebt die kostbaren Gemälde noch besser hervor:
Ansonsten "gehen wir über Leichen" in
der Kirche, denn unter den Marmorplatten sind viele Bischöfe von
Malta begraben.
Anschließend spazieren wir durch die engen Gassen bis zum Bastion
Square. Dort kann man über ein paar Treppen an die Mauer gehen und
hat einen fantastischen Rundumblick über die Insel bis ans Meer. An
der St. Agatha ´s Esplanade finden wir ein Café zum Aufwärmen und
sind hinterher erstaunt, dass ein Stück Zitronen- oder
Karottenkuchen 4,90 € kostet. So werden die Touristen hier
abgezockt!
Da wir den Hop-on
Bus um 15:30 Uhr bekommen wollen, machen wir uns danach auf den Weg
nach Rabat. Über die St.Paul´s Street wandern wir zu den Katakomben.
Unterwegs können wir leider keinen Blick in die St. Paul´s Church
werfen, denn es ist gerade eine riesige Beerdigung im Gange, sodass
viele Trauergäste draußen vor der Tür stehen, weil keiner mehr in die
Kirche passt.
Die Gassen sind eng in Rabat, aber
trotzdem kommt man manchmal an einem winzigen Café vorbei, das sich
malerisch von den tristen Wänden abhebt. Leider sind die
Balkonplätze alle besetzt, sonst würden wir hier eine kleine Pause
einlegen, um die Leute zu beobachten, die unter uns vorbei
spazieren. Ein Stückchen weiter kommen wir an den Eingang der St.
Paul´s Katakomben.
Die liegen zu beiden Seiten der Straße
und wurden im 8. und 9. Jahrhundert als Friedhof benutzt. Im Visitor
Centre lösen wir zwei Tickets und bekommen als Wechselgeld nagelneue
1 € und 2 € Geldstücke mit einem Malteserkreuz auf der Rückseite.
Die blitzblanken Münzen sehen aus wie Goldstücke zur Ritterzeit.
Schade, dass es hier keinen Audioführer in deutscher Sprache gibt.
Nach dem kurzen englischen Einführungsfilm in die Geschichte der
Katakomben steigen wir zu den Gräbern hinunter und sind total
beeindruckt von den Ausmaßen der unterirdischen Gänge, die man bis
heute noch nicht einmal alle entdeckt hat.
Sie wurden nicht nur als
Begräbnisstätten benutzt, sondern waren im Laufe der Jahrhunderte
Wohnungen, Verstecke und Luftschutzbunker für die Bewohner Maltas.
Da die unterirdischen Gänge unter der Kirche noch weiter
verlaufen, nimmt man an, dass sie bis zur Burg Mdina und vielleicht
darüber hinaus noch bis zum Meer nach Valletta reichen. Wir stellen
jedenfalls fest, dass man sich glatt darin verlaufen kann.
Um 15:20 Uhr fahren wir weiter mit
dem Hop-on - Bus nach Norden in Richtung Bugibba. Unterwegs legen
wir noch einen Fotostopp an der Golden Bay ein:
Naturgemäß ist um diese Zeit an dieser
schönen Badebucht nichts los und ein Panoramafoto muss genügen. Eine
halbe Stunde später kommen wir in Bugibba an und steigen an einer
Haltestelle aus, wo der Bus 221 nach Marfa hält. Der kommt schon
eine Minute später und wir fahren nach Marfa
Bay zurück, wo sich unser Hotel befindet.
Sonntag, 25.3.
2018
Es ist sehr diesig und regnerisch
an diesem Morgen. Viele scheinen die Zeitumstellung von Winterzeit
auf Sommerzeit in dieser Nacht verschlafen zu haben, denn beim
Frühstück um 7:30 Uhr ist der halbe Speiseraum leer.
Um 9:00 Uhr fahren wir in einem Minibus mit 14 Leuten los zu einem
Ausflug in den Süden der Insel. Wir haben die Tour gebucht, weil sie
nur 10 Euro kostet und wir damit bequem nach Marsaxlokk, zur Blue
Grotto und zur Anchor Bay kommen.
Sonntags ist nämlich in Marsaxlokk großer Fischmarkt. Der
findet zwar auch an anderen Tagen statt, aber dann sind nicht so
viele Händler dort und auch nicht so viele Fischstände.
Als wir nach einer Stunde Fahrt am
Hafen ankommen, bauen die Händler gerade ihre Tische auf, aber der
Blick über den Hafen mit den bunt bemalten Fischerbooten ist toll:
Die Boote werden "Luzzi" genannt und die Malteser sind damit schon
im Mittelalter zum Fischen herausgefahren. Sie haben als besonderes
Kennzeichen zwei kleine Augen auf dem Bug, die an die Phönizier
erinnern sollen. Diese hatten nämlich ihre Boote mit solchen Augen
bemalt. Der Ursprung ist nicht bekannt; manche vermuten, dass es die
Augen des ägyptischen Totengottes Horus oder die Augen von Osiris
sein sollen. Jedenfalls sollen sie die Fischer vor Unheil auf dem
Meer schützen. Andere glauben, dass die Phönizier ihre Schiffe so
bemalt hätten, damit sie in der Dunkelheit besser den Weg über das
Meer finden würden. In jedem Fall sind sie ein echtes
Postkartenmotiv.
Nachdem wir an den afrikanischen
Verkäufern mit ihren falschen Gucci-Taschen und Nike-Schuhen vorbei
sind, die sie zu Spott-Preisen anbieten, schauen wir uns den Fang
von heute an, den die Fischverkäufer anbieten. Preisschilder gibt es
keine, sondern die Fischerfrauen bieten die ausgenommenen und
filetierten Fische nach Gewicht an. Viele Barsche liegen auf den
Tischen, dazu Seebrassen, Calamari und Muränen. Es sind auch Red
Snapper dabei und einige kleinere Thunfische; Austern und Muscheln
gibt es nur wenige. Um die Abfälle, die direkt in das Hafenwasser
geworfen werden, kümmern sich die Möwen. Anscheinend locken die
Abfälle viele Fische an, denn am Kai stehen auch einige Angler, die
sich das Sonntagsvergnügen gönnen.
Der eine Fischer schaut sinnend aufs Meer...
Der andere Fischer schaut auf die Touristen.
Viele Leute sind in der Kirche, aus
der gerade der Pfarrer mit Messdienern kommt, um am Palmsonntag die
Palmzweige der Gäubigen zu segnen. In die Kirche können wir nicht,
da gerade Gottesdienst ist - und direkt danach wird sie
verschlossen. So spazieren wir durch die Gassen und wollen
anschließend in einem der kleinen Restaurants, die alle ihre Stühle
auf den Bürgersteig gestellt haben, einen Cappuccino trinken. Der
Wirt macht uns sofort darauf aufmerksam, dass das nur so lange
möglich ist, wie keiner kommt, der etwas essen möchte. Traditionell
gehen nämlich die Einwohner des Dorfes nach dem Gottesdienst am
Sonntag ins Restaurant.
Es ist ganz schön, hier im Windschatten des Hauses in der Sonne zu
sitzen und dem geschäftigen Treiben auf der Hafenpromenade
zuzuschauen. Einige Impressionen von unserem Besuch
in dem malerischen Fischerdorf:
Die Fischer verkaufen ihren Fang
Dunkle Gestalten bieten Imitationen von teuren Marken an.
Sonntagsvergnügen der Fischer: Angeln im Hafen
Maltesische Spezialitäten werden angeboten.
Auf dem Marktplatz vor der Kirche
Die kleinen Restaurants bereiten ihre Außengastronomie vor
.
Die Fischer verkaufen ihren Fang
Um 13:15 Uhr fahren wir weiter zur
Blauen Grotte, die oben vom Aussichtspunkt sehr beeindruckend
aussieht, zumal sie von der Sonne beschienen wird und nur wenige
Wolken am Himmel zu sehen sind. An der Straße hat man einen schmalen
Weg zum Aussichtspunkt angelegt, von dem man die Grotte gut sehen
kann.
Das Wasser in der Grotte ist wirklich
tiefblau und unser Fahrer erklärt uns, dass leider wegen des
Wellengangs heute kein Boot hinein fährt. Deshalb fahren wir auch
nicht hinunter an die Küste.
Ein Stück weiter in Richtung Norden kommen wir zur Anchor Bay,
wo sich tief unten das Filmdorf Popeye Village befindet.
Das bunte Dorf wurde 1979 als
Filmkulisse für den Film "Popeye - der Seemann mit dem harten
Schlag" gebaut. Es sollte ein romantisches Piratendorf mit dem Namen
"Sweethaven" darstellen. Viele Einwohner Maltas haben damals in
irgendwelchen Statistenrollen mitgespielt und deshalb wird es
liebevoll gepflegt und dient heute als Freizeitpark.
Wir verzichten allerdings auf einen
Besuch und fotografieren nur die Dorfkulisse. Danach fahren wir
zurück zu unserem Hotel.
Montag, 26.3. 2018
Das Wetter ist so ungemütlich wie
gestern und wir sind gar nicht begeistert von dem heftigen Wind. Um
9:00 Uhr starten wir zu unserem Ausflug, den wir bereits zu Hause
mit unserem Halbpension-"Genusspaket" vorgebucht hatten. Es geht
wieder mit 6 Bussen und jeweils 50 Fahrgästen los. Wir sitzen im Bus
Nr. 4 mit Reiseleiterin Gabi, die das ganz nett macht und einige
Neuigkeiten auf der Fahrt zu den San Anton´s Gardens erzählt.
Wir lernen, dass man in Malta "bonjou" als Begrüßung
sagt und dass "Grazzi" Danke heißt. Bei der Ankunft am Palastgarten
fährt gerade irgendein Staatspräsident mit großem Begleitschutz aus
dem Tor und anschließend dürfen wir hindurch.
Der Palast ist heute Residenz des maltesischen Staatspräsidenten;
zur Zeit der Johanniter war er Regierungssitz des Großmeisters und
der umliegende Garten wurde zum Spazierengehen und als Ort der
Stille und Besinnung angelegt. Das ist er mit seinen Springbrunnen
und kleinen Teichen heute noch, aber es muss halt alles bewässert
werden, sonst vertrocknen die Blumen und exotischen Pflanzen, die
man dort angesiedelt hat.
Hier einige Bilder aus dem Garten:
Die Fahnen Maltas und des Gastlandes wehen über dem Palast
Leider ist der Palast wegen des Staatsbesuchs geschlossen.
Wandelgänge im Palastgarten
Exotische Bäume und Pflanzen aus aller Welt
Brunnen mit Schildkröten und Teiche mit Schwänen
Viele blühende Blumen erfreuen die Augen der Besucher
.
Die Fahnen Maltas und des Gastlandes wehen über dem Palast
Anschließend geht es weiter zur Blauen
Grotte, die wir zwar schon vom oberen Aussichtspunkt gesehen hatten,
aber diesmal fahren wir hinunter zur Anlegestelle der Boote. Die
fahren auch heute nicht in die Grotte wegen des unruhigen
Wellengangs. Das kann ich verstehen, als ich mich für ein Foto über die Klippen
näher an den Eingang der Grotte heranwage:
Übrigens kann man von hier aus auch
gut die Filfla-Insel sehen, die sich etwa 4 km vor der Küste aus dem
Meer erhebt:
Die Insel war früher noch bewohnt, ist
jetzt aber wegen der besonderen
Vogelwelt ein Schutzgebiet und darf weder betreten noch mit einem Boot
angefahren werden.
Die Fahrt geht weiter zum Crafts
Village, wo in den alten Hangars der Royal Airforce aus dem
zweiten Weltkrieg ein touristisches Outlet-Center entsteht.
Alle Tourbusse fahren dieses Zentrum
an und wir natürlich auch. Man kann in den einzelnen Werkstätten
Souvenirs aus der Manufaktur von Malta erwerben, Porzellanmalerinnen und
Silberschmieden zuschauen oder auch den Glasgestaltern und
Glasbläsern. Wir kaufen aber nichts, obwohl gerade bei den
Glasarbeiten einige schöne Stücke dabei sind.:
Um 16:30 Uhr sind wir wieder im Hotel
und sehen die ersten Gäste mit einem All-Inclusive-Bändchen am Arm
beim Abendessen. Daran merken wir, dass die Saison jetzt begonnen
hat.
Dienstag, 27.3. 2018
Das Wetter sieht beim Aufstehen gar
nicht so schlecht aus, denn es sind blaue Stellen am Himmel zu sehen.
Um 9:15 sind wir bei Herbert vor dem Hoteleingang und buchen die
Gozo-Tour mit dem grünen Hop on-Hop off Bus von Supreme Tours
für 20 Euro. Der Zubringer-Shuttle fährt uns zum Fähranleger, der
etwa 1km von unserem Hotel entfernt ist. Das ist natürlich sehr
bequem, denn im Normalfall wären wir das Stück auch zu Fuß gegangen.
Wir nehmen die Fähre um 9:45 Uhr, wobei uns Herbert eingeschärft
hat, nichts beim Einsteigen zu bezahlen, sondern erst bei der
Rückfahrt ein Ticket zu lösen.
Gozo
sieht schon von weitem deutlich grüner aus als Malta und am Hafen
von Mgarr, den wir nach 20 Minuten anlaufen, stehen schon die
Sightseeing Busse bereit, um alle Touristen aufzunehmen, die jetzt
mit der Fähre herübergekommen sind. Es sind erstaunlich viele
Schüler- und Studentengruppen dabei.
Hafen von Mgarr
Der grüne Bus steht
direkt neben dem Terminal und ist ziemlich voll. Wir setzen uns
nicht oben aufs offene Dach, weil es uns zu kalt und windig ist. Das
ist auch gut so, denn bald fängt es an zu regnen. Glücklicherweise
schaffe ich noch einen Schnappschuss auf den Hafen von Mgarr, bevor
der Regen auch die Sicht durch die Fenster verdirbt und und alles
milchig erscheinen lässt:
Blick auf den Hafen von Mgarr auf der Insel Gozo - im Hintergrund die
Insel Comino
Das ist die Busroute:
Auf dem Weg nach
Norden erfahren wir im Audioguide auf deutsch die wichtigsten
Einzelheiten über die Insel und ihre Bewohner. Hier lebten schon vor
5000 Jahren Menschen, die über Sizilien eingewandert waren. Später
nahmen die Phönizier sie in Besitz, danach die Römer, Araber und die
Johanniter. Napoleon nahm sie auf dem Weg nach Ägypten ein und
schließlich auch die Engländer, die ihr den Stempel bis heute
aufdrückten.
Dadurch, dass sich auf dem
Kalksandsteinboden mehr Humus abgelagert hatte als in Malta, ist der
Boden etwas fruchtbarer. Außerdem gibt es einige unterirdische
Quellen, sodass die Wasserversorgung der Bevölkerung und für die
Landwirtschaft gesichert ist. So schaffen es die Bauern von Gozo,
die Insel Malta zu 50% mit Kartoffeln und Tomaten zu versorgen. Die
gesamte Insel ist von der Landwirtschaft und kleinen Dörfern
geprägt. Die Hauptstadt Victoria hat 6000 Einwohner und einen
städtischen Charakter, die restlichen 30 000 verteilen sich über
kleinere Dörfer.
Den ersten Stopp machen wir an der Ramla Bay. Wir haben
großes Glück, dass der Fahrer eine Zigarettenpause braucht und es zu
regnen aufgehört hat. Dadurch können wir nämlich aus dem Bus
aussteigen und den kleinen Weg zu dem Aussichtspunkt entlang
spazieren, von dem aus man einen sehr schönen Blick auf die Bucht
hat.
Ramla Bay
Die 300 Meter lange Bucht mit dem
orangefarbenen Sand ist sicherlich die schönste Badebucht von Gozo.
Das Wasser schimmert türkisgrün bis blau und ich bin sehr froh, dass
die Sonne kurz durch die Regenwolken scheint und den Strand
beleuchtet. So kann ich wenigstens ein schönes Foto schießen. Jetzt
ist die Bucht wegen des schlechten Wetters leer, aber sicher im
Sommer überfüllt, weil es sonst kaum Sandstrände hier gibt.
Die Zeit reicht auch noch zu einem leichten Abstieg zur Calypso Cave.
Das ist die Grotte, wo nach der Odyssee von Homer die Nymphe Kalypso
Odysseus sieben Jahre lang in ihrem Bann gehalten hat, als er hier
gestrandet war. Diese Grotte ist seit einigen Jahren schon wegen
Einsturzgefahr für die Öffentlichkeit gesperrt, aber die
verwilderten Eingänge in den Felsen lassen durchaus die Fantasie zu,
dass es hier gewesen sein könnte.
Leider ist das alles wissenschaftlich nicht gesichert und viele
Inseln im Mittelmeer beanspruchen für sich, dass Odysseus dort
gestrandet sei und Kalypso ihn festgehalten habe.
Wir wären gern länger hier geblieben, aber dann hätten wir 45
Minuten hier festgesessen, bis uns der nächste Bus mitgenommen
hätte.
So geht die Fahrt weiter über die Dörfer nach Xaghra, dem nächsten
Haltepunkt, wo die berühmten Ggantija-Tempel aus der
Steinzeit sind. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, diese
Tempelanlage zu besichtigen, aber als wir jetzt aus dem Busfenster
schauen und die
Höhlen an der Ramla Bay
Die Reste der prähistorischen Tempelanlage Gigantija
(Bild aus dem Prospekt von www.visitmalta.com/gozo)
Regentropfen wieder auf die Scheiben
klatschen, haben wir nur noch wenig Lust dazu und bleiben sitzen,
als der Bus dort hält. Stattdessen schauen wir uns den Prospekt von
visitmalta.com/gozo an,
in dem ein Bild von der Anlage bei schönem Wetter ist. Wenn wir noch
einmal hierhin kommen, wollen wir den Tempel besuchen.
Die Fahrt geht weiter über die Dörfer, von
denen wir schon von weitem die Zitadelle von Victoria sehen können.
Am Busbahnhof von Victoria steigen wir
aus und merken uns den Einsteigepunkt für die Rückfahrt.
Danach spazieren wir über die Pjazza i-Indipendenza, auf der
wegen des kühlen Wetters heute nicht viel los ist Einige
Meter weiter führt die Straße mit Treppen zur Zitadelle hoch.
Die Mauern der gewaltigen Festung sind
beeindruckend, wenn man oben am Eingang angekommen ist:
Zuerst gehen wir ins Besucherzentrum,
das sehr modern gestaltet ist und lassen uns von den audiovisuellen
Darstellungen an den Wänden die Geschichte Maltas und der Johanniter
erzählen. Das ist alles sehr interessant gemacht. Wir lösen eine
Kombi-Eintrittskarte - die man für die Zitadelle eigentlich gar
nicht braucht, sondern die vielmehr für die einzelnen Museen ist,
die sich in der Anlage befinden.
Danach steigen wir die schmalen Gänge und Gassen hinauf zu den
oberen Ecktürmen. Man kommt dann auch am Gefängnis vorbei, wo
einstmals gefangene Ritter Buße tun mussten.
Aufgang zu den oberen Bastionen
Gefängniszelle
Da wir
schon die Waffen der Johanniter im Großmeisterpalast in Valletta
gesehen haben, verzichten wir auf einen Besuch in der Waffenkammer
und dem Pulvermagazin. Das Kathedralmuseum und das archäologische
Museum heben wir uns auch auf für einen späteren Besuch. Hier einige
Bilder von der Zitadelle:
Blick über die Insel von einer Bastion aus
Der Kathedralplatz mit dem ehemaligen Gerichtshof
Die Kathedrale mit dem Gerichtshof und dem Palast des Erzbischofs
Blick von der St. John´s Bastion auf die oberen Mauern
Blick von der Burgmauer auf die umliegenden Tafelberge und Dörfer
.
Blick über die Insel von einer Bastion aus
Von oben
hat man einen fantastischen Rundblick über die gesamte Insel.
Allerdings sehen wir dadurch auch in der Ferne die Regenwolken
aufziehen und beeilen uns, unten auf dem Platz der Unabhängigkeit
ein geschütztes Eckchen in einem Café zu finden, um uns etwas
aufzuwärmen. Das gelingt uns auch und anschließend schlendern wir
durch die schmalen Gassen von Victoria, sind enttäuscht von dem
Markt, der aus ein paar Buden mit billigen Klamotten besteht und
betrachten die Auslagen der Souvenirläden, die aus Keramik-, Glas-
und Textilprodukten bestehen.
Danach
müssen wir uns beeilen, um rechtzeitig den Hop-on-Hop-off-Bus zu
erwischen. Der bringt uns zwei Haltestellen weiter nach Ta Pinu,
wo wir die Wallfahrtskirche besichtigen wollen.
Die Kirche mit dem separat stehenden
Glockenturm wurde 1920-1932 an der Stelle gebaut, wo sich früher
eine kleine Kapelle befunden hat. In dieser soll ein Wunder
geschehen sein, das angeblich auch von der katholischen Kirche
anerkannt worden ist: Eine Frau aus dem Nachbarort Gharb habe dort
eine Marienerscheinung gehabt und sei von Maria aufgefordert worden,
ein Ave Maria zu beten. Das habe sie getan und als sie nach Hause
gekommen sei, sei ihre kranke Mutter gesund gewesen. In neuerer
Zeit haben zwei Päpste diesen Ort besucht und nun sind mit Hilfe von
EU-Geldern vier schöne Rundbögen mit Mosaiken entstanden, die die
Geschichte der Heiligen Familie darstellen:
Mosaikbögen auf dem Platz vor der Kirche
Mit dem nächsten
Hop-on-Hop-off-Bus fahren wir weiter bis zum Azure Window. Das war
einmal eine der größten Attraktionen von Gozo und zog viele
Touristen an. Am 8. März 2017 stürzte es während eines Sturms
vollständig ein. Jetzt steigen nur noch zwei Touristinnen an dieser
Stelle aus, alle anderen fotografieren wie wir den Felsblock nur
noch vom Dach unseres Sightseeing-Busses.
Die Fahrt geht weiter
durch enge Gassen bis an die Südküste nach Xlendi. Das ist
ein kleines Fischerdorf, das in unserem Reiseführer mit 3 Sternen
als besonders sehenswert gekennzeichnet ist. Als wir dort
aussteigen, sind wir zunächst einmal enttäuscht, denn es erscheint
uns nicht als romantisches Fischerdorf mit einer wunderschönen
Bucht, sondern als wenig attraktiver Ort.
Auf der linken Seite
der steinigen Bucht mit dem Bootsanleger sehen wir nur hohe
Wohngebäude mit Ferienwohnungen und Kräne, die für noch höhere
Häuser sorgen.
Auf der rechten Seite
der Bucht ist das eigentliche Fischerdorf, das total zugebaut und
zugemüllt ist.
Selbst das vor kurzem renovierte
Standbild des Heiligen Andreas, des Schutzpatrons der Fischer, ist
umgeben von Booten, Anhängern, Netzen und abgelegten Werkzeugen.
Noch schlimmer sieht es aus, als wir hinter den Häusern einen Weg
suchen, um den Treppenaufgang auf den Hügel zu finden.
In unserem Reiseführer steht nämlich,
dass es links und rechts von der Bay zwei schöne Wanderwege gibt:
der eine führt auf den Berg hinauf, von dem man die Bucht gut
überblicken kann und der andere führt zu dem alten Wachtturm.
Das kann man auf
dem Foto gut erkennen. Wir klettern die engen Stufen auf der
rechten Seite der Bucht hinauf und haben von oben tatsächlich einen
sehr schönen Blick auf die Bucht und den Hafen. Malerisch erscheint
er uns dennoch nicht:
Bucht und Hafen von Xlendi
Von hier aus bringt
uns der Bus wieder nach Mgarr zurück, wo wir um 16:45 Uhr die Fähre
nach Malta bekommen. Im Hafen wartet tatsächlich der Shuttlebus von
Supreme Travel, der uns zurück zum Hotel bringt. Das klappt perfekt.
Am Abend verliert Deutschland im
Fußball-Freundschaftsspiel gegen Brasilien mit 0:1, aber das ärgert
uns nicht, denn wir schaffen es noch, online für den nächsten Tag
einzuchecken, die Sitzplätze zu reservieren und unsere Bordkarten an
die Rezeption zu schicken. Die druckt sie uns freundlicherweise aus.
Mittwoch, 28.3. 2018
Als wir
beim Frühstück sitzen, ist wunderschönes Wetter. So ist das eben,
wenn man abreist: Die ganze Woche war kühles Wetter und heftiger
Wind - und jetzt wird es schön und es weht nicht mal ein kleines
Lüftchen. Die Abholung mit dem Bus klappt reibungslos und nach einem
Abstecher zum Ramla Bay Hotel kommen wir um 12:00 Uhr am Flughafen
an. Die Abfertigung geht schnell und um 14:10 Uhr startet unsere
Maschine der Malta Air nach Düsseldorf, wo wir in weniger als 3
Stunden landen.
Das war´s von Malta. Ich hoffe, der Reisebericht hat Ihnen gefallen und es sind
ein paar brauchbare Informationen für Sie dabei, wenn Sie vorhaben,
Malta zu besuchen. Vielleicht
haben Sie aber auch Interesse an anderen Reiseberichten von mir.
Schauen Sie doch mal auf meine Reiseseite!